Viele Menschen sprechen von suboptimalen Situationen, die sie im privaten oder beruflichen Alltag erleben. Doch was ist damit konkret gemeint? Wo liegt der Unterschied zwischen optimal und suboptimal? Welche Wege gibt es vom suboptimalen zum bestmöglichen Sachverhalt?
Was bedeutet „suboptimal“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Sub steht in der englischen Sprache für „unten“. Das bedeutet, der beschriebene Zustand ist nicht befriedigend oder manchmal einfach „schlecht“. Daraus folgt eine Aufforderung zur Verbesserung der jeweiligen Situation mit allen damit verbundenen Komponenten oder Faktoren.
Einige verwenden den Ausdruck auch lakonisch, um jemanden oder etwas herabzuwürdigen.
Das Gegenteil vom Suboptimum ist das Optimum. Es beschreibt einen bestmöglichen Zustand oder das dazu passende bestmöglichste Ergebnis, das mit maximalem Aufwand erzielt werden kann. Dabei werden alle personellen, finanziellen und materiellen Mittel eingesetzt. Es ist jedoch noch nicht das Ideal. Um dieses anzustreben, setzen die Verantwortlichen auf neueste Techniken und vielschichtige innovative Maßnahmen, die eventuell noch erprobt werden. Allerdings können sie das Ideal nicht erreichen, da es immer oberhalb des eigentlichen Optimums liegt.
Wo kommen suboptimale Situationen vor?
In der Wirtschaft ist die Effizienz besonders wichtig. Deshalb muss ein Unternehmen oder die öffentliche Hand stets den größten Ertrag bei minimierten Aufwendungen erzielen.
Wird beispielsweise aus einem Lager ein Produkt benötigt, dann sollte es schnellstens zur Verfügung stehen. Muss ein Mitarbeiter dieses aber umständlich in mehreren unübersichtlichen Regalen suchen und im Anschluss zu Fuss über eine längere Strecke transportieren, so entstehen überflüssige Personal- und Lagerkosten.
Günstiger sind systematische und mit den Datenerfassungsprogrammen kombinierte Lagerwirtschaften. Hier kann der Mitarbeiter das Produkt bei der Einlagerung und Entnahme einscannen. Bei der Suche hilft die EDV, mit der der Artikel erfasst und einem speziellen Platz innerhalb der Regale zugeordnet werden kann. Überflüssige Wege und Suchaktivitäten entfallen, während der Lagerbestand stets auf dem aktuellen Stand ist.
Genauso wichtig ist die Sicherheit. Wird das Lager nach der Errichtung ständig genutzt, aber nicht auf sicherheitsrelevante Kriterien überprüft, spricht man auch von suboptimalen Bedingungen. Der Gesetzgeber sieht deshalb Inspektionen in regelmäßigen Abständen vor, die von unabhängigen Inspektoren vorgenommen werden müssen.
Gleiches gilt für Automobile. Lässt sich das betreffende Auto noch fahren, kann es sich aber trotzdem in einem suboptimalen Zustand befinden. Im Rahmen der gesetzlichen Untersuchung des technischen Überwachungsvereins werden alle Komponenten des Fahrzeugs auf die Verkehrstüchtigkeit im öffentlichen Verkehr geprüft. Fallen Problembereiche auf, wie beispielsweise abgefahrene Bremsen oder eine abgenutzte Lichtmaschine, wird dem Halter die Prüfplakette versagt. Er muss seinen Wagen in eine zugelassene Reparaturwerkstatt bringen, wo das Fahrzeug in einen optimalen Zustand versetzt wird. Im Anschluss folgt eine weitere Kontrolle durch den Überwachungsverein, die mit der Freigabe für den Straßenverkehr enden sollte.
Wie wird der suboptimale in einen optimalen Zustand verwandelt?
Unternehmen müssen jeweils Gewinne erzielen. Das bedeutet gleichzeitig die Reduzierung von Aufwendungen. Eine Möglichkeit besteht in der bereits skizzierten rational organisierten Lagerhaltung. Die Optionen reichen jedoch noch weiter.
Fast alle Firmen führten deshalb ihre Controlling-Abteilungen ein. Im Controlling arbeiten die Spezialisten, die zuvor beispielsweise Betriebswirtschaftslehre studiert haben. Ihre Funktionen bestehen in der Suche von kostenorientierten Schwachstellen in der Produktion, Lagerhaltung und Administration. Alle Bereiche werden Schritt für Schritt analysiert. Dabei lokalisiert man alle überflüssigen Arbeitsschritte und stellt die damit zusammenhängenden Kostenfaktoren fest. Bei der Soll-Ist-Analyse werden alle überflüssigen Aufwendungen geprüft und leistungsorientierte Optionen festgelegt. Das betrifft beispielsweise die beschäftigten Arbeitnehmer, die Arbeitsmittel und die Arbeitswege. Dazu kommen Kostenfaktoren wie Materialien und Betriebskosten.
Eine der ersten Maßnahmen bestand in der Einführung einer leistungsfähigen EDV. Vor der Aktivierung von Test- und Tabellenkalkulationsprogrammen wie Word und Excel mussten Briefe mit der Schreibmaschine verfasst werden. Für den Durchschlag verwendeten die Mitarbeiter Kohlepapier. Archive waren sehr aufwendig und bestanden nur aus Aktenordnern oder Magnetbändern. Es gab keine optimierten Suchmaschinen, mit denen die benötigten Informationen und Daten schnell und zeitnah zur Verfügung standen.
Mit der Automatisierung wurden die meisten Arbeitsschritte vereinfacht. Allerdings führte die neue Technik auch zum Personalabbau, der mit der Optimierung der Leistungen verbunden war.
Suboptimale Bedingungen in der Umwelt
Jeder, der Zeitung liest oder Fernsehen sieht, hat vom Klimawandel gehört. Er ist das Ergebnis einer suboptimalen Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik, so wie sie auf dem gesamten Erdball betrieben wird.
Da teilweise wenig Rücksicht auf den CO²-Ausstoß in Wirtschaftsbetrieben sowie in privaten Haushalten genommen wird, kommt es zu einer Klimaerwärmung. Diese führt zunehmend zu Klimakatastrophen wie Wirbelstürmen. Diese treten mittlerweile auch in Ländern auf, die zuvor mit diesem Phänomen nicht konfrontiert worden sind. Klimaaktivisten fordern deshalb den Ausbau von Erneuerbaren Energien. Der optimale Zustand kann jedoch nur hergestellt werden, wenn sich alle Länder der Erde um umweltverträgliche Lebensbedingungen bemühen und diese kurzfristig durch Gesetze und Verordnungen umsetzen.
Was können die Unternehmen tun, um suboptimale Bedingungen abzuschaffen?
Wo Menschen arbeiten und Geld verdienen möchten, kommt es auch auf zielführende und tragbare Ergebnisse an. Diese werden durch gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter erreicht. Firmen, die keine finanziellen Mittel in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren, bleiben auf Dauer auf einem suboptimalen Level, der sich eventuell in einer späteren Insolvenz widerspiegelt.
Unternehmen, die ihr Personal zu Fortbildungen schicken und sich um anständige soziale Bedingungen innerhalb der firmeneigenen Struktur bemühen, erreichen hingegen stets einen optimalen Ausgangspunkt. Das gilt auch, wenn einige Abteilungen vorerst noch nach suboptimalen Prinzipien tätig sind und in naher Zukunft von einer fortschrittlichen Unternehmenspolitik profitieren.
Suboptimale Bedingungen in Schulen
Die Schule ist der Ausgangspunkt des Lebens. Hier werden die neuen Manager, Unternehmensgründer und Mitarbeiter von morgen für ihre Zukunft vorbereitet. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass die Lehrinstitute mit den neuesten technischen Mitteln ausgestattet sind, die auch in der Wirtschaft zum Einsatz kommen. Nur, wenn die Schülerinnen und Schüler bereits in den Anfängen mit den Programmen effektiv arbeiten können, werden sie später bei den Unternehmen, die sie ausbilden, allen Anforderungen gerecht werden.
Fazit: Was bedeutet „suboptimal“?
Suboptimal ist das Gegenteil von optimal. Wo suboptimale Zustände herrschen, müssen diese maßgeblich und schnell verbessert werden. In Unternehmen und bei der öffentlichen Hand kümmern sich die Controller darum, dass effektivere Arbeitswege gefunden werden
Teilweise verwenden Menschen die Bezeichnung suboptimal jeweils auch als lakonische oder zynische Umschreibung.
Sie wollen damit zum Ausdruck bringen, dass es nicht nur besser laufen kann, sondern eigentlich schlecht um einen bestimmten Sachverhalt bestellt ist. Hierbei kann es sich um die politische Lage, ein Unternehmen oder sonstiges Thema handeln. Ist ein Film, Buch oder Theaterstück als solches suboptimal, klingt es im ersten Augenblick eigentlich gut. Man verbindet die erste Silbe Su dann fälschlicherweise mit dem englischen Wort „Super“. Doch gemeint ist an dieser Stelle stets das Gegenteil.
Zentrale Themenbereiche, in denen die suboptimalen Zustände unbedingt in optimale umgewandelt werden müssen, sind die Umwelt, die schulische Ausbildung sowie die damit verbundene technische Ausstattung.